Wie der Tod kommt

 

Jeder Mensch steht im ständigen Kontakt mit seiner Umwelt: in Form seiner Familie, in Form der Arbeit, in Form aller anderen sozialen Kontakte, aber auch in Form der äußeren Umgebung, der Luft, des Essens, der äußeren Eindrücke aller Art. Und diese Eindrücke formen ihn so weit er/sie sich formen läßt. An manchen Stellen bilden sich auch (aufgrund oftmaliger allzugroßer Reibungen) Verhärtungen, die dann unter Umständen einbrechen können, wodurch noch tiefere Verletzungen entstehen können. Auf jeden Fall wird jeder Mensch ständig von seiner Umwelt gescannt, auf Stärken und auf Schwächen und auf seine spezielle Form - immer in dem Bestreben, Besitz von etwas von diesem Menschen oder Besitz vom ganzen Menschen zu ergreifen.

Wenn es an einer Stelle etwas zu holen gibt, dann kommen die Abnehmer. Teils sind diese wie die Bienen, die etwas vom Überfluss nehmen und dafür auch befruchtend etwas von sich selbst oder von anderen zurücklassen im Austausch. Und dann gibt es solche, die überwiegend nehmen und solche, die überwiegend geben. Es ist klar dass das nicht auf Dauer gut gehen kann. Wenn sich herumgesprochen hat, dass irgendwo bei irgendwem etwas zu holen ist, dann kommen alle, die es wollen und die zu diesem Menschen Zugang haben, um es sich zu holen - und, wenn das möglich ist, immer mehr, bis die Quelle erschöpft ist, weil der Mensch entweder seinen Zugang verschließt oder weil er tot ist.

Dass ein Mensch seine Zugänge öffnet und schließt, ist normal. Es kann aber sein, dass ein Mensch zu gewissen Zeiten keine Kontrolle über einige seiner Zugänge hat oder dass andere Menschen oder Wesen Kontrolle über gewisse Zugänge erlangen. Dann lebt der Mensch sehr gefährlich. Die meisten Menschen haben nur beschränkte Kontrolle über ihre Zugänge. Deshalb kommt notwendigerweise für sie der Tod eines Tages auf diesem Weg.

Gewöhnlich übergeben die Menschen anderen Menschen freiwillig Zugang zu sich. Das geschieht gewöhnlich, wenn ein Austausch geplant ist, z.B. in der Liebe oder in der Arbeit oder im Spiel. Zugang zum Bank-Konto ist auch ein Zugang zum Menschen. Oft geraten Menschen, die vorher freiwillig die Kontrolle über gewisse Zugänge anderen Menschen eingeräumt haben, in Situationen, in denen sie diese Zugänge gern schließen würden, aber nicht dazu imstande sind. Manchmal gibt es dafür juristische Gründe (polizeilich erwirkbarer körperlicher Zwang), manchmal sind es innere Programme, die ein Verschließen der Zugänge unmöglich machen (z.B. Angst vor Schande). Mit diesen Gründen hat es die Psychotherapie zu tun.

Wenn es jemand nicht schafft, Kontrolle über seine Zugänge zu bekommen, wird er dadurch seinen eigenen Tod herbeiführen, denn irgendwann wird sich etwas, dem er den Zugang erlaubt hat, so tief in ihn/sie hineinbohren, dass er diesem Wesen sein Leben lassen muss. Auch im Fall von Mikroorganismen gibt es solche Gründe, denn irgendetwas hat ja zuvor das körpereigene Abwehrsystem so sehr geschwächt, dass sich dieser Feind ausbreiten konnte und darin liegt dann die eigentliche Todesursache.

Normalerweise hat jeder Mensch die Chance, durch eine bewusste geistig-seelische Entwicklung, seine Anfälligkeiten kennen zu lernen und Kontrolle zu erlangen über seine Zugänge. Viele Menschen wollen allerdings lieber glauben, dass das unmöglich ist. Sie geben dann anderen die Schuld, wenn sie sie in sich eindringen lassen und sie tun das nicht selten, bis sie tot sind. Das ist auch eine Lösung.

 

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TC




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